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Freitag, 23. September 2011, 19:30 Uhr, Liebfrauenkirche Hamm:
Orgelkonzert mit Olivier Latry (Notre Dame - Paris)

Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Toccata und Fuge d-Moll BWV 565

Jehan Alain (1911-1940):
Aria

Le jardin suspendu

Charles-Marie Widor (1844-1937):
Symphonie Nr. 6 g-Moll op. 42,2:
Allegro
Adagio
Intermezzo
Cantabile
Final

Olivier Latry (*1962):
Improvisation

Mit dem Orgelkonzert von Olivier Latry am Freitag, den 23.09.2011, hält Frankreich Einzug bei den 2. Internationalen Orgeltagen Hamm. Und dazu erklingt das erst 2006 neu im erbaute Instrument der Firma Goll, das auch dem französisch-symhonischen Stil recht entgegenzukommen vermag.
So erklingt das Hauptwerk von Jehan Alain "le jardin suspendu" - die hängenden Gärten. Sie bezeichnen einen Ort, an den man sich wünscht, man ihn aber niemals erreicht. Sie haben ihr historisches Vorbild üin den hängenden Gärten von Semiaris, die möglicherweise nie existierten, sondern dass Nebukadnezar II. einen unzugänglichen Palastgarten besaß, der in der Fantasie der Autoren im Laufe der Jahrhunderte immer wunderbarere Formen annahm. Als Beleg führt er an, dass diese Bauten bis heute nicht zufriedenstellend lokalisiert werden konnten, dass man dem Garten Bewässerungsformen unterstellte, die erst nach Nebukadnezar II. erfunden wurden, und dass weder die zeitgenössischen babylonischen Texte noch Herodot von einem solchen Bau berichten.
Jehan Alain erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei Augustin Pierson, dem Organisten an St. Louis in Versailles, sowie Orgelunterricht bei seinem Vater, der eine viermanualige Hausorgel im Wohnzimmer seiner Familie gebaut hatte. Bereits mit 13 Jahren vertrat ihn Jehan Alain als Organist an der katholischen Pfarrkirche in St. Germain-en-Laye.
Von 1927 bis 1939 studierte Alain am Conservatoire National Superieur in Paris, wo er erste Preise in Harmonielehre, Fuge, Kontrapunkt, Orgel und Improvisation erhielt. Zu seinen Lehrern zählten André Bloch, Georges Caussade, Jean Roger-Ducasse, Paul Dukas und Marcel Dupré. 1936 gewann er den ersten Preis der Amis de l'Orgue in Paris für seine dreisätzige Suite für Orgel.
1935 wurde Alain zum Organisten an St. Nicolas de Maisons-Lafitte in Paris ernannt, wo er vier Jahre lang arbeitete. Darüber hinaus spielte er regelmäßig im Temple Israëlite in der Rue Notre-Dame-de-Nazareth in Paris, wo im Jahre 1938 die einzige bekannte Tonaufnahme von ihm, eine sechsminütige Orgelimprovisation, gemacht wurde.
Nachdem er 1939 zum Kriegsdienst einberufen worden war, fiel Jehan Alain am 20. Juni 1940 in einem Gefecht bei Saumur, zwei Tage bevor in Compiègne der Waffenstillstand geschlossen wurde.
Eine der berühmtesten Orgelvirtuosen seiner Zeit ist Charles-Marie Widor. Von ihm erklingt die 6. Orgelsonate g-Moll. Widor bemühte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts, die Orgel aus der Isolation des liturgischen Begleitinstrumentes zu lösen und stellte sie dem Orchester als gelichwertigen Konzertpartner gegenüber. Die sinfonische Form übertrug er auf die Orgel und entwickelte das Instrument Orgel zu einem virtuosen Soloinstrument.
Abschließen wird Latry das Konzert mit einer sinfonisch angelegten Improvisation.
Eintrittskarten sind im Vorverkauf bei Musik Blum zu € 8,-- / € 5,-- bei Ermäßigung zu bekommen.

Olivier Latry, der 1962 in Boulogne-sur-Mer geboren wurde, gilt heute als einer der bemerkenswertesten Konzertorganisten seiner Generation. Als As-sistent in der Orgelklasse von Michel Chapuis am Conservatoire National Supereur de Musique in Paris übernahm er 1990 die Orgelklasse seines Leh-rers Gaston Litaize am Conservatoire in St. Maur. Seit 1995 ist Olivier Latry Nachfolger von Michel Chapuis als Professor für Orgelspiel am Conservatoire in Paris. Von 1981 bis 1985 war er Organist an der Kathedrale in Meaux. Dann wurde er im Alter von 25 Jahren zum Titularorganisten an der Kathed-rale Notre-Dame in Paris ernannt. Parallel dazu begann er eine rege Kon-zerttätigkeit, die ihn in die ganze Welt führte. Unter anderem war er der einzige französische Organist, der beim 200. Kongress der amerikanischen Organisten in Houston zur Teilnahme eingeladen wurde. Zahlreiche Einspie-lungen mit Werken von Bach, Mozart, Widor, Vierne, Durufle, Litaize u.a. runden seine künstlerische Tätigkeit ab.


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