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Internationale Orgeltage Hamm > Kantatengottesdienst 22.09.2013

Sonntag, 22.09.2013, 9.30 Uhr, Pauluskirche Hamm:
Kantatengottesdienst
Bach: "Geist und Seele wird verwirret" BWV 35
Annika van Dyk (Alt), Larissa Neufeld (Orgel), Paulusensemble, Leitung: Heiko Ittig

"Geist und Seele sind verwirret": So hat Johann Sebastian Bach seine Kantate für den 12.Sonntag nach Trinitatis überschrieben oder besser gesagt: Der Darmstädter Hofbibliothekar Georg Christian Lehms, denn von ihm stammt der Text der Kantate, welche das Paulusensemble Hamm mit Annika van Dyk (Alt) und Larissa Neufeld (Soloorgel) in einem Kantatengottesdienst zur Eröffnung der 3. Internationalen Orgeltage Hamm am Sonntag, den 22.09.2013, um 09:30Uhr in der Pauluskirche Hamm aufführen wird.
Lehms lehnt sich eng an das Evangelium des Sonntags an: Die Wunder Gottes, von denen das Volk erzählt, sind so groß, sagt die Eingangsarie, dass Geist und Seele bei ihrer Betrachtung verwirrt verstummen. Die Orgel, die mit sehr lebhaften Figuren in diesem Satz auftaucht, soll die Wunder darstellen; die Pausen, die im Thema der Melodie immer wieder auftauchen, machen das Verstummen vor den Wundern, von dem im Text die Rede ist, hörbar.
Das folgende Rezitativ erwähnt die Taubstummenheilung, von der das Evangelium berichtet, noch direkter: "Den Tauben gibt's du das Gehör, den Stummen ihre Sprache wieder".
Der Schluss des biblischen Berichts bildet die Vorlage für die zweite Arie: "Gott hat alles wohlgemacht". Und mit dieser Arie ändert sich auch das Tongeschlecht dieser Kantate: Von Moll tritt die Kantate nun zum ersten Mal in einen eindeutigen Dur-Bereich, der den froh-bewegten Charakter und damit die Aussage dieser Arie unterstützt.
Mit dieser Arie endet der erste Teil der Kantate, der vor der Predigt aufgeführt wurde. Der zweite Teil war dann nach der Predigt zu hören. Dieser wird durch einen raschen Sinfoniesatz eröffnet, dann folgt das Rezitativ: Gott möge der versammelten Gemeinde die Ohren öffnen und die Zunge lösen, ihn zu preisen und sich somit als Gottes Kinder und Erben zu erweisen.
Diese Erbschaft des Gottesreiches ist das eigentliche Ziel des Christenlebens, und so schließt die Dichtung mit dem Wunsch, recht bald vom "jammerreichen Schmerzensjoch" dieser Erde befreit, bei Gott mit allen Engeln "ein fröhliches Halleluja" zu singen, wie es im Text heißt. Im Unterschied zu vielen anderen Kantaten lässt Bach diese Kantate nicht mit einem einfachen Schlusschoral enden, sondern mit dieser sehr freudigen und tänzerischen Arie.
Bachs Komposition ist zum 8. September 1726 entstanden. Die Textdichtung ist eine regelrechte Cantata im Sinne der Terminologie der damaligen Zeit, da sie auf Zitate aus der Bibel und Choralsätze verzichtet und nur madrigalische Dichtung enthält. Bach folgt diesem textlichen Vorbild, verzichtet daher auch auf einen Chor und überträgt alle Gesangspartien dem Solo-Alt. Offenbar stand ihm zur dieser Zeit ein besonders fähiger Altist zur Verfügung.

Die Mezzosopranistin Annika van Dyk, geboren in Essen, aufgewachsen in Esslingen am Neckar, erhielt ihren ersten Gesangsunterricht bei Frau Gisela Koban in Stuttgart.
Im Jahre 2000 nahm sie ihr Gesangsstudium an der Folkwang Hochschule in Essen bei Frau Kammersängerin Prof. Czilla Zentai auf. 2003 wechselte sie an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt in die Klasse von Frau Prof. Hedwig Fassbender, wo sie Anfang 2008 ihr Diplom ablegte.
Während ihres Studiums wirkte sie in verschiedenen Opernproduktionen der Hochschule mit; so sang sie unter anderem den Grafen Orlofski in der Fledermausvon Johann Strauß sowie die Partie der Mrs. Begbick in Kurt Weills "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny".
Im Rahmen der Hessischen Theatertage sang Annika van Dyk am Stadttheater Giessen die Fortuna in Claudio Monteverdis "L'Incoronazione di Poppea" und in einer Koproduktion mit der Oper Frankfurt die Hermiain Benjamin Brittens "Sommernachtstraum".
Im Jahre 2006 wurde die Mezzosopranistin in die Yehudi Menuhin-Förderung "Live Music Now" aufgenommen.
Im März 2007 gewann Annika van Dyk den ersten Preis beim Internationalen Gesangswettbewerb der Schlossoper Haldenstein in der Schweiz und sang infolgedessen in der dortigen Produktion von W.A. Mozarts "Die Hochzeit des Figaro" die Marcellina. Für eine konzertante Aufführung von Giuseppe Verdis "La Traviata" wurde Annika van Dyk an die Philharmonie Südwestfalen verpflichtet und sang dort die Partien derFlora und Annina.
Zu Beginn der Spielzeit 2007/2008 wurde sie an das Theater Aachen engagiert, wo sie die Mary in Richard Wagners "Der fliegenden Holländer", und die Stimme der Mutter in Jacques Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" sang.
Im April 2008 debütierte sie ebenfalls am Theater Aachen in der Titelpartie des Orfeo in "Orfeo ed Euridice" von Christoph W. Gluck.
In der Spielzeit 2009 wurde Annika van Dyk als Marthe Schwerdtlein für die Oper "Faust" von Charles Gounod verpflichtet.
Darüber hinaus ist Annika van Dyk eine gefragte Lied- und Oratoriensängerin. Konzertreisen führten sie unter anderem nach Italien, Slowenien und in die Schweiz.

Da die Aufführung im Rahmen des Gemeindegottesdienstes stattfindet, ist der Eintritt dazu frei, um eine Kollekte wird gebeten.

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